Historisch ist belegt: Der wirtschaftliche Aufschwung Brandenburgs war über Jahrhunderte eng mit dem Wissen verschiedener Kulturen verbunden. Hugenotten, Holländer, Slawen, Schweizer – sie alle haben das Land geprägt und zu dem gemacht, was es heute ist. Schon im 12. Jahrhundert wurden Sümpfe trockengelegt – Know-how, das holländische Siedler mitbrachten. Damals sprach man von der „Hollandisierung“ Brandenburgs.
Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach greift diesen Gedanken auf und spricht heute von der „Bayuvarisierung Brandenburgs“. Was für manche nach einem Schmunzeln klingt, beschreibt für andere die neue Aufbruchsstimmung im Land.
Seit 30 Jahren zeigt die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg steil nach oben. Mit der Ansiedlung von Tesla kam ein weiterer internationaler Player ins Land – und mit ihm die Aussicht auf weitere Investitionen. Steinbach weiß um die Licht- und Schattenseiten solcher Entscheidungen. Doch Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und zu sichern bedeutet, sich mit vielen Themenfeldern auseinanderzusetzen.
Ähnlich wie Bayern in den 1970er-Jahren setzt Steinbach auf „weiße Industrien“: Zukunftsfelder wie Elektromobilität, Wasserstoffproduktion oder regenerative Stromerzeugung. Damit stärkt er nicht nur die Innovationskraft von Unternehmen, sondern auch den Tourismus im Land. Kontinuität ist ihm wichtig: Er hört Einwände an, wägt ab – und trägt letztlich die Verantwortung der Entscheidung.
Das Interview wurde am 10. Juni 2021 aufgezeichnet.
Länge: 28 Minuten, 14 Sekunden.












